Mit dem Betreten eines Waldes öffnet sich eine andere Welt: Das Zwitschern der Vögel, der Geruch von frischem Moos und die beruhigende Präsenz der mächtigen Bäume sind so ganz anders als der städtische Alltag mit seinem Lärm, den Abgasen und der Hektik. Genau das erlebten auch die Teilnehmenden an der Führung durch den FUN-Urwald am 01.09.2024. Dass der Urwald die Perspektive darüber hinaus noch ganz anders weiten kann, erklärte Leiter und Biologe Dr. Bernd Hoppe-Dominik:

Unterstützer und Unterstützerinnen des FUN-Urwaldes werden mit ihrer Förderung Teil einer natürlichen Entwicklung, die das Leben des einzelnen Menschen weit übersteigt. Der Urwald wurde vor rund 230 Jahren, um 1800, mit Stieleichen als Wirtschaftswald angelegt. Es wird schätzungsweise über zwei Baum-Generationen - also über 1.000 Jahre - dauern, bis dieser Wald sich so weit selbst reguliert hat, dass er wieder einen vollständigen Urwald darstellt. Mit der heutigen Sicherung des Waldes schaffen Unterstützerinnen und Unterstützer deshalb die Grundlage für das Wohlergehen von Tierarten und Menschen in ferner Zukunft.  

Mit seinen 230 Jahren beheimatet der FUN-Urwald bereits jetzt viele gefährdete Arten - darunter Urwaldrelikt-Käferarten oder der Mittelspecht, dessen Gesang bei der Führung zu hören war. In der Zukunft werden viele weitere Arten hinzukommen und die klimatische Bedeutung des Waldes wird weiter steigen. Wie der Urwald einmal aussieht, kann niemand genau vorhersagen. Dr. Hoppe-Dominik zeigte jedoch, dass der FUN störende Einflüsse des ehemaligen Wirtschaftswaldes - wie Entwässerungsgräben - zurückgebaut hat und dem Urwald damit gute Möglichkeiten zur Selbstheilung gegeben hat. 

So kann die beeindruckende Welt des Waldes uns heute und auch zukünftige Generationen bereichern. 

Christian Köcher