AG Gemüse - Gemüseanbau und Artenschutz verbinden
Start des Gemüseanbaus
Nach einem milden und sehr nassem Winter beginnt nun die Saison des Gemüseanbaus. Nach eingehender Planung steht nun fest, welches Gemüse angebaut werden soll. Die verschiedenen Sorten ihrem passenden Nachbarn und Standort zuzuteilen, war eine große Herausforderung. Im Laufe des Jahres wird sich zeigen, ob die Planung im nächsten Jahr noch optimiert werden muss.
Mitte März wurde mit der Aussaat der ersten Gemüsesorten begonnen. Der Großteil wird Mitte Mai, nach den Eisheiligen, folgen.
Auch in diesem Jahr werden bestimmte Aspekte wieder unterschiedlich behandelt werden, um zu sehen, was die beste Lösung für den Standort „Acker“ ist. So wird ein Teil der Kürbisse über sogenannte Ollas bewässert werden. Diese schon sehr alte Methode der unterirdischen Bewässerung über eingegrabene Tontöpfe war im letzten Jahr auf einem Testbeet sehr erfolgreich. Auch das Mulchen der Beete, um die Wasserverdunstung und das übermäßige Wachstum von Beikräutern zu verringern, wird in diesem Jahr angewendet. Die große Herausforderung hier: die benötigte Menge an Mulchmaterial zu organisieren. Daher werden verschiedene Materialen zu Testzwecken ausgebracht werden.
Erfreulich ist die Teilnahme am EU-Projekt INCREASE, das sich der Erhaltung und Nutzung von alten Leguminosen (Bohnen, Kichererbsen, Linsen und Lupinen) verschrieben hat. Im Rahmen dieses Citizen Science-Projekts baut die Arbeitsgruppe verschiedene „alte“ Bohnensorten an und dokumentiert deren Wachstum und Ertrag am Standort Hondelage. Weiterhin nimmt die Arbeitsgruppe am Ringversuch „Kartoffeln“ des Gartennetzwerks Braunschweig teil. Hier wird geschaut, welcher urbane Garten in Braunschweig den besten Ertrag aus sechs Kartoffelpflanzen erzeugen kann.
Der FUN hat im Jahr 2022 eine ca. 2 ha große Ackerfläche am Ackerweg in Hondelage erworben. Diese ortsnahe Fläche wird nun von 20 Mitgliedern der Arbeitsgruppe zum Anbau von Obst und Gemüse genutzt. Dabei steht die naturnahe Nutzung der Ackerfläche im Vordergrund. Eine Einfassung des Feldes mit Strukturelementen wie Steinhaufen und Totholz lädt Insekten und Amphibien dazu ein, sich anzusiedeln. Futterpflanzen für Insekten, Vögel und Co. stehen auch zur Verfügung, sei es im Blühstreifen, auf Brachflächen auf dem Feld oder die angepflanzten Gemüse- und Kräuterpflanzen. Da keine Pestizide genutzt und auch nur in geringem Maße die unerwünschten Beikräuter beseitigt werden, entsteht ein bunt gedeckter Tisch für die Tierwelt.
Die Arbeitsgruppe nimmt an verschiedenen Citizen Science-Projekten wie beispielsweise dem INCREASE-Projekt teil. Damit leistet sie einen Beitrag zur Erhaltung der Agrobiodiversität.
Die Arbeit der Arbeitsgruppe wurde im Jahr 2023 durch Fördergelder des Rotary Hanse Förderpreis, der Stiftung Braunschweiger Land und dem Stadtbezirksrat Braunschweig-Hondelage unterstützt.
Über die AG Gemüse ist der FUN Teil des Gartennetzwerk Braunschweig. Eine Gruppe der Lebenshilfe Braunschweig bringt sich ebenfalls in die Arbeitsgruppe ein.