Von Dieter Roese-Koerner

Mein Vater hatte eine Landwirtschaft und hat Pferde gezüchtet – in diesem Umfeld bin ich aufgewachsen. Nach einer dreijährigen Ausbildung in verschiedenen Betrieben und anschließend noch einmal 3 Jahre Schule in Hildesheim drohten Veränderungen: Die Bundeswehr wollte mich in ihre Reihen eingliedern. Die Alternative: anderthalb Jahre zur Polizei – das schien mir der bessere Weg. Was ich vorher so nicht geplant hatte – in dem Verein bin ich geblieben.

Viele Jahre später machte der Übergang in den Ruhestand meiner Frau erheblich Sorgen – sie meinte, der Sessel sei zu anziehend für mich. Da kam dann der FUN ins Spiel. Es hat mir immer Freude gemacht, in der Natur zu arbeiten. Im Sommer 2003 habe ich mich dann aktiv in der Samstagsgruppe beim Naturschutz beteiligt. „Komm doch einfach mal vorbei“ meinten die Aktiven, „irgendetwas gibt es am Fledermausbunker in der Mergelkuhle zu machen“. Das war der Start zu einer regelmäßigen Tätigkeit – ich war froh, dass ich mal von zu Hause wegkam und Christa hatte freie Bahn.

Kleine Begebenheit am Rande: Einer der Urväter des FUN, Peter Meier, fragte mich, ob ich denn mobil sei? Ok, ein Auto hatte ich – und sogar mit Anhängerkupplung – trotzdem war meine Antwort klar: „Peter, das Auto bleibt zu Hause, das kommt nicht zum Einsatz“. Aber die FUN Leute waren auch damals schon hartnäckig. Peter besorgte eine Anhängerkupplung fürs Fahrrad und einen kleinen Anhänger – damit brachte ich fortan Geräte und Materialien zum Einsatzort.

2006 begann für mich im FUN ein neues Zeitalter: Zwei Schottische Hochlandrinder wurden angeschafft. Gerd Hoppe meinte: „du hast landwirtschaftliche Kenntnisse und kannst mit Tieren umgehen, wir sind nun gemeinsam dafür verantwortlich“.

Bald kam Anton, unser erstes Kalb, auf die Welt und die kleine Herde wurde langsam größer. Für mich war die entstandene Gemeinschaft sehr schön – es bildete sich eine kleine Betreuergruppe, die sich bis heute jeden Tag um die Tiere kümmert.

Der Bau des NaturErlebnisZentrums in Hondelage hat viele Kräfte gebunden. Ich habe mich da nicht unmittelbar beteiligt, aber umso mehr galt es, die nun fehlenden Rinderbetreuer zu ersetzen. Ab diesem Zeitpunkt waren meine täglichen Fahrradrunden zu den Tieren fester Bestandteil meines Tagesablaufes. Das ist bis heute so geblieben. Es macht mir einfach Freude die Tiere auf ihren Weiden zu erleben und auch dem einen oder anderen Besucher zu erklären, wie das alles zusammenhängt.