Erster Schulwald in Afrika
In Zusammenarbeit mit Studentische Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungszusammenarbeit (StAgEz e.V.) möchte der FUN den ersten Schulwald für Afrika initiieren. Dieser soll auf dem Gelände einer aufgelassenen Farm im Hochland von Ghana nahe der Ortschaft "Josua" entstehen. Das Gelände der „Mandela Forest“ wird von Managern eines studentischen Reiseunternehmens zur Verfügung gestellt.
Unter Mithilfe von Schülern nahegelegener Schulen sollen verschiedene einheimische Baumarten gepflanzt werden sollten:
- ein Bereich mit seltenen und geschützten Arten
- ein Bereich mit weit verbreiteten Arten
- ein Bereich mit Baumarten, die für die Bevölkerung einen medizinischen Nutzen haben.
Somit können die Schulkinder lernen, die Arten zu unterscheiden und über die Ökologie der Bäume mehr über Lebensgemeinschaften Schutz und Zusammensetzung der einheimischen Regenwälder zu erfahren.
Weiterhin sollten Kleinstlebensräume entwickelt und unterhalten werden:
- Anpflanzung von Früchten und Gemüse. Dies ist besonders wichtig, damit die Kinder während des Aufenthalts auf dem Schulwaldgelände sich selbst versorgen können. Früchte- und Gemüseanbau erfolgen unter den Bäumen und beeinträchtigen nicht das Wachstum der Bäume in den ersten Dekaden.
- eine abschirmende Hecke, um Ziegen und Schafe aus dem Gelände fern zu halten
- Ein Blühstreifen von einheimischen Pflanzen, um Bienen und Schmetterlinge anzulocken und beobachten und bestimmen zu können.
- Anlage eines Fischteiches und eines fischfreien Teiches.
Mit der kleinen Fischzuchtanlage mit schnell wachsenden Tilapias oder heimischen Welsen, lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen und können sich selbst versorgen oder den Fisch verkaufen und somit notwendige Lehrmittel anzuschaffen. Im fischfreien Teich kann die außergewöhnlich hohe Artenvielfalt an Fröschen und Libellen beobachtet werden. Die Kinder können lernen, dass Nutztiere wie Fische erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung von Ökosystemen haben.
- Aufzuchtstationen für Achatschnecken (Achatina achatina) und Rohrratten (Thryonomys swinderianus) dienen auch zur Selbstversorgung. Mit der Zucht heimischen Arten, die auch von der Bevölkerung aus der Wildnis entnommen und gern gegessen werden, können die Kinder lernen, dass heimische Arten besser angepasst sind und leicht zu halten sind. Das Futter (heimische Gräser) können die Kinder täglich selbst im nahen Umfeld besorgen.
- Ein Gehege für ein Paar von der häufigsten Waldantilopenart dem Maxwellducker (Cephalophus maxwell) und einer Kleingruppe von heimischen Perlhühnern (Guttera eduardi) dient zur Vermittlung heimischer Wildarten. Aufgrund der hohen Wilderei und des unüberschaulichem Geländes können Wildtiere fast nirgends mehr in der Freiheit beobachtet werden. Kinder kennen noch nicht einmal die häufigsten Arten. Die Tiere werden schnell zahm, die Haltung ist einfach und das Futter kann von den Kindern selbst besorgt werden.
Das Projekt soll mit Hilfe von lokalen Handwerken umgesetzt und von den Schulkindern betreut werden. Unter Mithilfe von StAgEz soll vor Ort ein Lehr- und Einsatzplan für Schul- und Kindergartenkinder erstellt werden. Zudem ist auch eine Fortbildung einer ghanaischen Lehrerin in Braunschweig geplant.
Zur Realisierung des Projektes hat der FUN einen Zuschussantrag bei der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung gestellt. Um die Eigenbeteiligung sicher zu stellen sind wir weiterhin auf Spenden angewiesen.
Dr. Bernd-Hoppe-Dominik