November 2021
Lohn akribischer Vorbereitung: Blütenpracht im Herbst
Viele Diskussionsrunden und anstrengende Arbeitseinsätze waren erforderlich, um unseren Weg für das Anlegen und die Pflege der neuen Blühwiese zu finden. Jetzt zahlt die Natur diese Mühen zurück, indem sie eine prachtvolle Blütenvielfalt entwickelt.
Blühwiese, angelegt im Mai dieses Jahres.
Aussaat mit selbst gesammelten Samen. Foto: Detlef Schiel
Offensichtlich haben wir den richtigen Weg gefunden, wenn es den überhaupt gibt. Das monatelange Abdecken des Bodens mit einer Folie als Vorbereitung zur Beseitigung unerwünschter Pflanzen war wahrscheinlich ein Schlüssel. Aus dieser Erfahrung und der Begeisterung über die Blumenpracht planen wir nun neue Flächen umzugestalten. Bei aller Euphorie bleibt allerdings noch eine Frage offen, die weitere Diskussionsrunden bis in den Winter sicherstellt. Mähen oder nicht Mähen? Wir werden im nächsten Jahr darüber berichten.
Blütenpracht im Herbst Foto: Detlef Schiel
Neben den üblichen Herbstarbeiten im Biotop, wie beispielsweise dem Stutzen von Bäumen und Hecken, war auch in diesem Jahr das Sammeln von Äpfeln und Kräutern sowie deren Verarbeitung zu Mus, Gelee und Pesto eine schöne Abwechslung. Insbesondere die weibliche Fraktion engagierte sich sehr und lud den Rest der Biotopmannschaft mehrfach zu Verkostungen der hergestellten Leckereien ein.
Obststand am Kindergarten Foto: Karsten Krohn
Was macht man allerdings mit Massen an Obst in einem ergiebigen Apfeljahr wie diesem? Wir fragten im Kindergarten Zachäus nach und die hatten spontan eine Idee. Sie schlugen begeistert einen Obststand am Kindergarten vor und hatten sofort Ideen für den Ablauf. Die Kinder holen das Obst mit einem Bollerwagen vom Biotop ab und betreuen den Stand, natürlich unter Aufsicht. Außerdem falten sie Papiertüten aus Zeitungen zum Transport der Äpfel.
Die Kinder haben den Verkauf voll im Griff Foto: Karsten Krohn
Gesagt, getan. Die Begeisterung war groß. Der Direktsaft aus Streuobst, die unterschiedlichsten Apfelgelees, Pesto aus Giersch, Brennnesseln oder Knoblauchrauke ergänzten das Angebot. Es war eine rundherum gelungene Aktion, obwohl das Wetter sehr schlecht war.
Wegen des großen Zuspruchs und dem großen verbliebenen Apfelvorrat werden wir diese Aktion am Dienstag, den 2. November, von 8:00 bis 9:00 Uhr und von 13:00 bis 15:00 Uhr wiederholen und der Leser ist natürlich herzlich eingeladen zu kommen. Dann sind hoffentlich auch die Ontario Äpfel reif, den viele Kunden vermisst haben.
Laub bitte nicht einfach in der Biotonne entsorgen
Viele Menschen werfen Laub aus dem Garten einfach in die Biotonne. Dabei denken sie nicht daran, dass die Blätter vielen Tieren im Winter Schutz gewährt. Besonders Igel sind auf die schützenden Laubhaufen angewiesen. Sie benötigen für ihren Winterschlaf ein wärmendes Dach aus Laub.
Es gibt wichtige gute Gründe, dass die Grundstückseigentümer sich um all die gefallenen Blätter auf dem Rasen und dem Fußweg kümmern müssen. Mit dem Zusammenfegen des Laubes sollte man aber nicht allzu lange warten. Besser ist es, wenn frühzeitig das Laub zusammengekehrt und an anderen geschützten Stellen wieder als Laubhaufen für die Igel aufgehäuft wird. Bitte achten sie darauf, dass das Laub nicht allzu nass ist und vor direktem Regen geschützt wird. Ein zusammen geklumpter, nasser Laubhaufen bietet keinen Schutz. Igel ziehen sich aber nicht nur unter Laub zurück.
Unser Igel aus dem Biotop Foto: Bernd Rabe
Sie suchen auch Hohlräume in Hecken oder Gartenhäuschen auf. Hauptsache sie liegen ruhig und es gibt etwas Schutz und Wärme. Laubhaufen sind allerdings besonders interessant für sie. Sobald das Laub oder andere Gartenabfälle anfangen sich zu zersetzen, geben sie auch Wärme ab.
Man kann auch spezielle Igelhäuschen im Gartencenter oder Baumärkten kaufen oder auch selber bauen.
Leider müssen wir unseren Bericht mit einer traurigen Mitteilung abschließen. Mit großer Betroffenheit haben wir im August die Nachricht vom Tod unseres Freundes und Mitstreiters Gerhard Heerde aufgenommen. Erst im Mai haben die Gründungsväter des Biotops, zu denen Gerhard gehörte, zusammengesessen und über die Anfangstage des Biotops und seinen Wandel von einer Kläranlage zu einem Naturschutzgebiet gesprochen (siehe Juniausgabe des Echos). Er war immer dabei und hat tatkräftig zu diesem Wandel beigetragen. Auch noch in den letzten Jahren hat er sich mit seinen handwerklichen Fähigkeiten bei uns eingebracht und konnte manchen Rat aufgrund seines großen, als Jäger erworbenen Wissens über die Tier- und Pflanzenwelt geben. Wir vermissen ihn sehr.
Biotop Ansprechpartner
Peter Schack Tel. 05307/5266 oder Ewald Renz Tel. 0172/6025972
Gez. Detlef Schiel und Bernd Rabe