Acker-Update

Das erste Fazit der Saison 2024 fällt gemischt aus. Das unbeständige Wetter und die anhaltenden Temperaturschwankungen haben dem angepflanzten Gemüse sehr zu schaffen gemacht. Andererseits führt die reichliche Blüte der Pflanzen auf dem Acker – von Kräutern wie Beikräutern – zu einem regen Treiben der verschiedensten Insekten. Neben zahlreichen Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Spinnen treffen wir in diesem Jahr vermehrt auf Frösche. Die Spuren der Rehe, auf dem Boden und am Gemüse, zeigen, dass sich die Tiere dort regelmäßig aufhalten. Auch die Hasen haben Einzug gehalten. So mancher Hasennachwuchs wurde unter den schützenden Blättern des Gemüses gesichtet. Viele Tiere sehen wir gar nicht, sie sind versteckt in der Blühfläche oder in ihren unterirdischen Gängen. Die ständig über dem Acker kreisenden Falken und Rotmilane deuten darauf hin, dass auf dem nicht genutzten Teil des Ackers ein reges Treiben herrscht.

Durch den nassen Sommer war die Wasserversorgung des angebauten Gemüses bisher kein Problem. Die im Milpa-Beet eingegrabenen Ollas zeigen deutlich, wie feucht der Boden in den unteren Schichten noch ist.
Dass das wechselhafte Wetter enormen Einfluss auf das Wachstum des Gemüses hat, wurde bei den Bohnen deutlich. Hier gibt es in diesem Jahr einen Totalausfall bei den gelben Buschbohnen. Letztes Jahr hat dieselbe Sorte gut getragen. Auch die Gurkenpflanzen sind schon abgestorben, vielleicht infolge einer Infektion mit Mehltau. Fast die gesamten angepflanzten gelben Zwiebeln sind von der Zwiebelhalsfäule befallen und können nicht gelagert und gegessen werden. Auch das ist naturnahes Gärtnern.

Übrigens: Ende Oktober/Anfang November startet die Planung für das nächste Jahr. Wer Lust hat, bei der Arbeitsgruppe mitzumachen, kann sich gern melden!

Erfreulich ist die Teilnahme am EU-Projekt INCREASE, das sich der Erhaltung und Nutzung von alten Leguminosen (Bohnen, Kichererbsen, Linsen und Lupinen) verschrieben hat. Im Rahmen dieses Citizen Science-Projekts baut die Arbeitsgruppe verschiedene „alte“ Bohnensorten an und dokumentiert deren Wachstum und Ertrag am Standort Hondelage. Weiterhin nimmt die Arbeitsgruppe am Ringversuch „Kartoffeln“ des Gartennetzwerks Braunschweig teil. Hier wird geschaut, welcher urbane Garten in Braunschweig den besten Ertrag aus sechs Kartoffelpflanzen erzeugen kann.