Was wird denn da gebaut?
11.10.2022
Jeden Freitag um 9:00 Uhr trifft sich der Bautrupp am Betriebshof des FUN. Hier wird kurz besprochen, was heute gemacht werden muß/soll. Gerd leitet den Bautrupp und hat immer etwas für uns zu tun. Danach wird das erforderliche Werkzeug auf den Anhänger geladen und dann geht es ab zur Tagesbaustelle.
Vor Kurzem haben wir den Unterstand für Heu an der Successionsweide fertiggestellt. Über drei Monate haben wir fast jeden Freitag 4 Stunden an dem 6 x 6 Meter großen Unterstand gebaut. Der erste Schritt beim Bau ist die Bauzeichnung incl. Statik und Materialberechnung. Das macht meist Gerd – der hat darin schon reichlich Erfahrung.
Vor dem Baubeginn wird dann der kleine Bauwagen des FUN zur Baustelle gebracht. Da ist genug Platz für den Kleinkram, der ständig gebraucht wird: Schalbretter, Böcke, Nägel, Hammer, Schrauben, Wasserwage, Zangen und noch einiges mehr. Vor Ort wird das Bauwerk dann eingemessen und dann können auch schon Löcher für die Fundamente gebohrt oder gegraben werden. Die Schalung wird zusammengeschraubt – der Beton wird vorbereitet und die Fundamente können gegossen und mit Metallstützen für die Balken versehen werden. Die Arbeit muss sehr genau ausgeführt werden. Fehlern im Aufmaß oder nicht gut gespannte Schnüre oder ein falsch abgetragener rechter Winkel bedeuten immer viel Arbeit - im Anschluss.
Kerstin Hoppe
Ist das Fundament fertig und auch das Material geliefert, wird das Gerüst aufgestellt. Arbeitssicherheit ist wichtig! Ein Thema, über das wir immer mal wieder diskutieren. Besser die Stützen und Verbindungen genau ausloten oder die Leiter halten, obwohl gerade auch was anderes zu tun ist, als hinterher einen Unfall zu haben! Steht das Gerüst, setzen wir die senkrechten und diagonalen Balken. Schon hierbei zeigt es sich, wie gut das Aufmaß war. Dann werden die waagerechten Balken, oft mit Unterstützung des Treckers, aufgelegt und befestigt – sie bilden die Auflage für das Dach.
Nachdem auch die Dachsparren aufgestellt und der First gesetzt wurde, gibt es etwas zu feiern: Richtfest! Ein Spruch vom Baumeister, ein Birkenzweig am First befestigt und ein Schnapsglas zerschmettert. Die Handwerker bekommen Bier und belegte Brötchen. Immer? Naja, meistens zumindest. Manchmal vergessen wir es im Eifer des Gefechts - wenn etwa vor dem Frost oder dem angesagten schlechtem Wetter etwas fertig werden muss.
Der Bautrupp hat seine Rituale – an jedem Freitag gibt es um elf Uhr eine Pause. Einen leckeren Tee von Wolfgang und eine Kuchenplatte, die Bern jeden Freitagmorgen beim Bäcker besorgt, wenn er mit dem Rad aus dem Univiertel angeradelt kommt. Und wenn mal einer von ihnen fehlt? Tja, statt Tee gibt es dann Softdrinks und statt Kuchen Kekse. So wie vor der Zeit, als Bern die prima Idee mit dem Kuchen hatte. Wenn es kalt ist, finden wir während der Pause Schutz im Bauwagen. Aber erstaunlicherweise brauchten wir diesen Rückzugsort selten. Es regnet übrigens auch selten an einem Freitagvormittag. Ich weiß gar nicht, ob der Termin schon einmal wegen Schlechtwetter ausgefallen ist. Der Freitagseinsatz des Bautrupps geht dann meist bis 12:30 Uhr, dann wird eingepackt und das Werkzeug, das nicht im Bauwagen bleiben kann, wieder zum Betriebshof gebracht.
Die Hütte ist noch nicht fertig? Stimmt. Aber wie es nach dem Richtfest weitergeht, erzähl ich euch in meinem nächsten Bericht über den Bautrupp. Aktuell bauen wir übrigens an einem neuen Heuunterstand am Oberkamp. Sobald wir dort das Richtfest hinter uns haben, werde ich berichten, wie es beim Bau weitergeht.
Schaut ruhig mal an einem Freitagvormittag vorbei - oder seht euch irgendwann in der Woche bei euren Spaziergängen an, wie das Bauwerk stetig wächst und gedeiht.
Wer alles Zum Bautrupp gehört? Naja, erst mal unser Bauleiter Gerd, dann Wolfgang, Bern, Udo, oft auch Martin und die Bufdis. Und Nabil - ohne ihn und seine kräftigen Arme würde sich die Rentnerband oft schwertun. Peter und Bernd sind dabei, wenn sie Zeit haben. Und natürlich – ich. Seitdem ich nicht mehr arbeiten muss, ist der freitäglich Bautrupp ein fester Termin in meinem Kalender.
Kerstin Hoppe